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DVB-T2 mit SimpliTV in Österreich (2/4)

Umstieg, Technisches, SimpliTV via Astra

Österreich DVB-T2 Logo Österreich Mit dem Start vonSimpliTV am 15. April 2013 leitete Österreich sehr früh den Umstieg auf DVB-T2 und der digitalterrestrischen Verbreitung von HDTV-Programmen ein. Auf dieser Seite wird über die Umstellungen bis zum Oktober 2017, Abdeckungen, Sendeparamenter sowie Strategisches informiert.

Umstieg der Multiplexe A, B und C von DVB-T auf DVB-T2

Der Sendebetrieb hatte zunächst in den Multiplexen D, E und F begonnen. Etwa zeitgleich kündigte das „Digitalisierungskonzept 2013“ die Ausschreibung der Muxe A und B für den Übergang auf DVB-T2 an. Die Ausschreibung einer Sendeplattform erfolgte termingemäss im August 2014. Im Oktober 2014 erfolgte die erste Umschaltung des Mux-B in Kärnten. Es folgte eine Ausschreibung für den Mux C im Raum Bad Goisern (Oberösterreich). Im Mai 2015 wurde der Umstieg für Mux-B und Mux-C für Tirol und Voralberg durchgeführt. Fortgesetzt wurde am 20. Oktober 2015 mit dem Mux-B für die Steiermark und das südliche Burgenland. Am 19. April 2016 folgten Oberösterreich und Salzburg.

Im nächsten Schritt wurden die wesentlich mit ORF-Programme belegten Muxe-A am 27. Oktober 2016 in der Hauptstadt Wien, Niederösterreich und dem Nordburgenland auf DVB-T2 umgeschaltet und dort damit die TV-Ausstrahlung mit DVB-T beendet. Diese Umschaltungen wurden in der Steiermark, Oberösterreich und dem Südburgenland im 19. und 20. April 2017 fortgesetzt. Tirol und Vorarlberg sind am 23. Oktober 2017 an der Reihe. Kärnten setzt am 24. Oktober 2017 den Schlußpunkt hinter den Umstieg der nationalen Programme. Der Mux-A erreicht damit einen Versorgungsgrad von 98 Prozent. Die Muxe B, D, E und F erreichen von 43 Sendestandorten aus 93 Prozent der Bevölkerung.

Die klickbaren Karten von KommAustria zeigen von links nach rechts die Versorgung des Landes mit dem Mux-A (ORF-Programme), den Muxen B, D, E und F mit den kostenpflichtigen Programmen von SimpliTV und weiteren sowie den regionalen C-Muxen in DVB-T bzw. DVB-T2.

Umstieg weiterer C-Muxe ab 2017

Im Frühjahr 2017 versorgten die diversen lokalen C-Muxe etwa 71 Prozent der Österreicher per Dachantenne. Die weitere Umstellung regionaler und lokaler Muxe-C auf DVB-T2 wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Hintergrund ist die Digitale Dividende: Ab 2020 darf der Bereich oberhalb des Kanals 48 nicht mehr vom Fernsehen genutzt werden. Daher müssen in Absprache mit den Nachbarstaaten neue Frequenzen gefunden werden.

KommAustria kündigte im Digitalisierungskonzept 2017 Ausschreibungen für regionale Multiplex-Plattformen an - d.h. den Netzbetrieb mit dem Recht, zugelassene Programme auszustrahlen. Die Auschreibungen wurden im Januar 2018 veröffentlicht, erste Ergebnisse Ende 2018. Sie lassen offen, ob DVB-T oder DVB-T2 als Sendeverfahren gewählt wird. Regionalmuxe könnten also wie bisher in DVB-T verbreitet werden. Bei der Entscheidung werde jedoch eine Rolle spielen, ob der Antragsteller die bisherigen Programme übernehmen will und ob er den Umstieg auf DVB-T2 mit MPEG-4 gewährleistet. Offenbar wird DVB-T also nur als befristete Option gesehen. Für die Gebiete Linz, Graz und Graz-Umgebung hat sich der Netzbetreiber ORS comm beworben.

Sendeparameter

Die DVB-T2 Multiplexe sind auf einheitliche Sendeparameter eingestellt. Sie sind mit MPEG-4 (H.264) komprimiert. Nach Veranstalterentscheidung liegt die Auflösung der HD-Programme bei 720 (progressiv) oder 1080 (interlaced) Zeilen. Aus den technischen Parametern (Modulation 64QAM, FFT-Mode 32k, Coderate 3/4, Schutzintervall 1/16) ergibt sich für die UHF-Kanäle mit 8 MHz Bandbreite eine Nutzdatenrate von rund 30 MBit/s. Diese Parameter-Kombination orientiert eher auf den stationären als auf den mobilen Empfang.

Die Bandbreite für die Fernsehbilder innerhalb der Multiplexe wird nach dem Prinzip des statistischen Multiplexes verteilt. Dabei ergibt sich je HDTV-Programm ein Durchschnitt von 4,75 MBit/s (zwischen 1 und 9 MBit/s). Für SD-Programme sind 0,5 bis 5 MBit/s (Schnitt: 1,6 MBit/s) ausreichend. HD-Programme können zusätzliche Bandbreite für Dolby-Ton erhalten. Weitere Bandbreiten-Anteile sind für Videotext, EPG, die Datentabellen und HbbTV-Zusatzdienste vorgesehen bzw. reserviert.

Markenstrategie: SimpliTV besetzt zweiten TV-Verbreitungsweg

ORS will SimpliTV zur Marke für private HDTV-Angebote in Österreich, unabhängig vom Verbreitungsweg, ausbauen. Seit dem 2. Oktober 2017 können Kunden von „ORF Digital Direkt“, einer neuen Plattform für die HDTV-Kanäle des ORF, zusätzlich „das kommerzielle Zusatzangebot SimpliTV Sat“ für 7 Euro monatlich freischalten. Dort enthalten sind die HDTV-Versionen der „beliebtesten Privatsender der RTL- sowie Pro7-Gruppe“. SimpliTV Sat setzt - wie FreenetTV in Deutschland - das kartenlose Authentifizierungssystem „Cloaked CA“ von Irdeto ein.

Damit trat ORS in den Wettbewerb mit dem Anbieter M7. Dessen Plattform HD Austria bietet ein HDTV-Paket mit 20 Programmen (und einem UltraHD Kanal) via Satellit für 9 Euro monatlich. Beide Konkurrenten übertragen ihre Programme mittels der Astra-Satelliten auf 19,2 Grad Ost. Laut Astra empfangen 2,03 Mio. TV-Haushalte (57 Prozent) in Österreich das Fernsehen via Satellit. Davon werden 1,63 Mio. als HDTV-Haushalte (und damit als potenzielle Kunden privater HD-Pakete) bezeichnet.

Weitere Informationen:
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